Das Regenwald-Gewinnspiel

Milena und die Tiere des Regenwaldes werden aktiv

Was bisher geschah…
(Kurzfassung Teil 1 der Geschichte „Feuer im Regenwald“ vom letzten Regenwaldwettbewerb)

Das Kapuzineräffchen Felipe und seine Freundin – das Papageienmädchen Naira – sind im Amazonasregenwald zu Hause. Eines Tages bricht mitten im Regenwald ein großes Feuer aus. In letzter Sekunde können sich die beiden auf ein Schiff retten. Riesige Mengen Sojabohnen hat es geladen. Am großen Hafen angekommen, werden die Bohnen mitsamt Felipe und Naira auf einen riesigen Ozeanfrachter verladen – er ist unterwegs nach Europa. Was für eine Überraschung! Hier lernen sie eine Gruppe gefangener Kugelgürteltiere kennen – darunter auch Armadilla und Groucho. Und Felipe und Naira erfahren auf der langen Reise, was es mit den Sojabohnen auf sich hat: Großvater Groucho, das älteste Gürteltier, erzählt seinen neuen Freunden, dass die Sojabohnen an Schweine verfüttert werden, damit die Menschen immer mehr Fleisch essen können. Und dass genau das der Grund dafür ist, dass die Heimat von Felipe und Naira, der Regenwald, immer weiter abgebrannt wird. Die Tiere diskutieren, was sie dagegen unternehmen könnten.

Fortsetzung der Geschichte
(von Julietta & Helena, Schülerinnen des Staufenberg-Gymnasiums in Flörsheim)

Ganz aufgeregt fragt das Kapuzineräffchen Felipe: „Was können wir tun, um die Menschen zu überzeugen weniger Fleisch zu essen?“ „Das kann doch nicht wahr sein!“, ruft eines der Kugelgürteltiere. „Wie können die das nur tun?“, schreit das nächste. Kurz darauf schreien alle herum und brüllen sich an. Die zwei Freunde wissen nicht weiter und sind am Verzweifeln. Doch dann fängt Groucho an zu sprechen und wie ein Wunder hören alle auf zu schreien.

„Ich habe eine Idee!“, sagt er. Alle hören gespannt hin. ‚‚Wie wäre es, wenn wir das Mädchen fragen?“ Er zeigt auf ein verdutztes Mädchen, das neben dem Sojabohnen-Container steht. Niemand hat es bemerkt, da alle mit ihren Beschimpfungen beschäftigt waren. Alle starren das Mädchen an. Nach drei Minuten verdutztem Schauen sagt das Mädchen: „Hallo?“ „Hallo, wer bist du?“, fragt eins der Kugelgürteltiere. „Ich bin Milena und bin die Tochter des Kapitäns. Und wer seid ihr?“ „Wir sind Naira, Felipe, Groucho‚ Armadilla und die anderen Kugelgürteltiere”, fängt Felipe an zu erzählen. Er sieht, dass Milena neugierig, aber zugleich auch verängstigt ist. In diesem Moment fängt sie an zu fragen: „Warum kann ich euch verstehen und warum seid ihr hier?“ „Nun“, fängt Opa Groucho an zu erzählen, „ich weiß nicht, warum du uns verstehst, aber ich kann dir erzählen, warum wir hier sind.” So fängt er an zu erzählen, wie sie, Naira und Felipe aus dem Regenwald geflüchtet und auf dieses Bohnen-Schiff gekommen sind. Milena setzt sich hin. „Ihr habt aber viel erlebt“, staunt sie. „Ja, und jetzt müssen wir unser Zuhause retten und die Menschen überzeugen unseren Regenwald nicht abzuholzen“, schreit Felipe. Alle überlegen, was sie machen sollen. Milena rennt auf einmal los. Alle schauen sich verdutzt an. Niemand sagt etwas, es ist totenstill. Als Milena wieder zurück ist, sind alle erleichtert. Sie steht mit einem Flyer für einen Markt in der Nähe da. „Schaut mal!“, ruft sie ganz aufgeregt. Niemand kann etwas mit dem Flyer anfangen. Also muss Milena ihnen ihre Idee erklären: „Wie wäre es, wenn wir eine Show machen?“ Nun sagt Groucho auch mal wieder etwas: „Das ist eine wirklich gute Idee.“ „Aber es gibt noch ein paar Probleme“, sagt Naira. „Ja stimmt, wie wollen wir die Leute dazu bringen, sich das anzuschauen und wie wollen wir diese Vorstellung überhaupt machen?“, fängt Felipe an zu fragen. „Wie wäre es, wenn wir einige Plakate und Flyer machen, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen und bei der Vorstellung da helfe ich euch”, schlägt das Mädchen vor. „Okay, das ist wirklich schön und ich danke dir auch, aber wo sollen wir schlafen?“, fragt Naira. „Da habe ich eine Lösung! Kommt mit, das Schiff legt gleich ab”, ruft Milena und schon läuft sie runter vom Schiff. Niemand hat eine andere Möglichkeit als ihr hinterher zu laufen. Erst als sie vor dem Schiff stehen, wird ihnen klar, wie groß das Schiff ist. Sie gehen los, um sich auf den Weg zu Milenas zuhause zu machen. Milena erklärt ihnen, dass sie einen großen Garten hat und dass dort ein Gartenhaus steht, das Milena ganz für sich alleine hat, da ihre Mutter arbeitet und nicht so viel Zeit für sie hat und, dass ihr Vater immer auf Reisen ist und deshalb nicht oft zu Hause. Das bedrückt Milena, das merkt man. Als sie angekommen sind, sehen sie auf ein großes altes Haus. „Hier wohne ich“, sagt Milena mit glücklicher Stimme. „Ich habe gerade Ferien und war deshalb bei meinem Vater auf dem Schiff“, fügt sie hinzu. Milena legt ihre Sachen ab und nimmt etwas Essen von zuhause für sich und ihre Freunde mit. Sie laufen nun durch Straßen und Gassen zu dem Markt. Irgendwann fragt eins der Kugelgürteltiere: „Wo sind wir eigentlich?“ Milena zeigt auf ein Schild auf dem steht: „Willkommen in Deutschland!“

Nach einem zehnminütigen Marsch kommen sie endlich auf den Markt, wo über 80 Menschen stehen und Bratwurst, Steaks und Gebrannte Mandeln essen. Die Tiere sind so überwältigt davon, so viele Menschen zu sehen, dass sie erst einmal mit offenem Mund stehen bleiben. Dann sagt Felipe empört: „Wissen die überhaupt, was sie da essen? Wissen die, dass für die Bratwurst Tiere sterben mussten? Wissen die, dass das Öl, in dem die Mandeln gebraten werden, Öl ist, wofür der Regenwald abgeholzt werden musste? Oder dass die Energie für das Fahrgeschäft dort drüben vielleicht aus dem Regenwald kommt?“ Die anderen können ihm nur zustimmen und Milena erklärt: „Deshalb machen wir auch die Plakate und die Show, also lasst uns anfangen!“ So laufen sie los, um Blätter, Stifte und andere Materialien zu besorgen. Sie sind erstaunt über die große Auswahl und die Menschenmassen. Als sie fertig sind, sind sie erschöpft und wollen nur noch nach Hause. Aber was ist ihr Zuhause? Der niedergebrannte Regenwald oder Milenas Gartenhütte? Sie laufen zurück zu Milenas Gartenhütte und als sie ankommen, sind sie sehr erstaunt. Denn die Hütte ist von außen schon sehr alt und heruntergekommen. Von innen allerdings ist es gemütlich mit ganz vielen Decken und Kissen und auch Lichterketten dürfen nicht fehlen. Sie alle machen es sich gemütlich und gehen schlafen. Milenas Mutter und Vater sind nicht da. Darum ist das mit den Tieren auch kein Ding. Am nächsten Tag fangen sie an mit dem Basteln der Plakate. Sie malen brennende Wälder und Tiere, die vor den Flammen fliehen. Milena schreibt die Flyer, die sie am nächsten Morgen in jeden Briefkasten in der Umgebung schmeißen. Als sie damit fertig sind, geht es an die Deko: Sie basteln Feuer aus Karton, das sie später in die Bäume stecken wollen. Milena fängt mit ihrer Rede an. Sie schreibt so viel und ist so konzentriert, dass keiner sie aus ihrer Hütte herausbekommt. Das geht drei Tage lang so. Draußen basteln die Tiere und drinnen schreibt Milena. Die Tiere basteln mit Milenas Anleitungen aus dem Internet. Sie sind zwar überrascht, wie so etwas geht, aber schaffen es dann doch damit zu arbeiten. Am Anfang des vierten Tages kommt Milena raus und verkündet stolz: „Ich bin fertig!“ Alle sind glücklich, denn jetzt können sie mit dem Üben anfangen. Beim Üben wird ihnen nie langweilig. Sie müssen so oft lachen, dass sie fast vergessen, dass ihr Zuhause abgebrannt ist. Es sind nur noch wenige Tage bis zur Vorstellung. Sie üben und üben, was das Zeug hält. „Nur noch zwei Tage!“, ruft Milena eines Morgens laut. Alle springen auf, denn jeder weiß, was das heißt. Es ist Zeit für ihre Perfektion, denn jeder der Milena kennt, weiß dass sie sehr perfektionistisch ist. Deshalb hat sie auch einen ganzen Tag für das Perfektionieren eingeplant. Morgens geht es los. Sie gehen die Show durch und üben so lange, bis alle ihren Teil wie aus dem Schlaf können. Sie üben bis in die Nacht, weil doch noch mehr zu machen ist, als sie dachten.

Am nächsten Tag sind sie erschöpft, aber freuen sich schon darauf, den Menschen die Augen zu öffnen. Sie gehen die Show mehrmals durch. Sie perfektionieren die Schreie der Tiere und was Milena zu den Menschen sagen wird. Milena und die Tiere sind sehr, sehr aufgeregt, aber sie wollen etwas ändern, deswegen haben sie beschlossen es trotzdem durchzuziehen. Am Abend holt das Mädchen etwas zu essen aus der Küche. Zusammen essen sie zu Abend. Es macht ihnen wieder riesig Spaß dabei, Opa Grouchos Geschichten über die Menschheit zu hören. Sie kuscheln sich in die gemütlich eingerichtete Gartenhütte. Als alle müde sind und schlafen gehen wollen, schleicht sich Felipe raus. Er setzt sich aufs Baumhaus und schaut die Sterne an. Milena bemerkte ihn, als sie gerade reingehen will. Sie klettert zu ihm hoch und setzt sich leise neben ihn. Milena fragt leise: „Hast du Heimweh?“ „Ja, und ich mache mir Sorgen um meine Familie“, sagt er traurig, „Ich frage mich, ob es ihnen gut geht,” spricht er weiter. „Bestimmt konnten sie genau wie ihr vor dem Feuer flüchten”, sagt das Mädchen leise. Zusammen schauen sie noch ein bisschen in den klaren Nachthimmel. Felipe kann mit dem guten Gefühl einschlafen, dass er nicht alleine daran glaubt, dass seine Familie noch lebt. Als er eingeschlafen ist, legt Milena ihn in die Hüte zu den anderen Tieren, die sie alle schon sehr ins Herz geschlossen hat. Am nächsten Morgen sind alle sehr aufgeregt. Sie haben alle schlecht geschlafen. Milena und die Tiere packen alle gebastelten Sachen ein und laufen los. So langsam wird es ernst. Es ist noch morgens, also ist noch niemand da. Sie sind sehr beeindruckt zu sehen, was sie geschaffen haben. Milena ist sehr nervös. Sie steht ein paar Meter abseits und geht ihre Rede nochmal durch. Naira und Felipe bemerken es und gehen zu Milena. Sie erzählt, dass sie zweifelt, ob die Menschen ihnen Beachtung schenken werden oder sie generell etwas bewirken können. Die beiden Freunde sagen zu ihr: „Wir werden für dich da sein!“ Nun ist sie ein wenig beruhigt, da sie nun weiß, dass ihre neuen Freunde da sind. Aber trotzdem hofft sie, dass ihre Mutter kommen würde und stolz auf sie ist.

In ein paar Minuten geht es los. Alle machen sich bereit und gehen auf ihre Position. Milena ordnet ihre Karten und dann beginnt die Show. Erst fängt die Musik an zu spielen und die Menschen gucken gespannt rüber. Dann kommen die selbstgemachten Flammen. Alle sind neugierig, wie die Menschen reagieren werden. ‚‚Wie es aussieht, sind die Menschen gespannt, was kommt“, sagt Milena. Sekunden später kommen die Tiere auf ihre Bühne. Die Menschen erschrecken, aber eher aus Verwunderung. Die Tiere schreien herum und tun so, als würden sie vor dem Feuer weglaufen. Die Menschen kommen näher, um zuzuschauen. Milena kommt nach vorne. Sie fängt ihre Rede an: „Tiere sterben, weil Sie Fleisch essen!“ Die Tiere im Hintergrund schreien immer noch vor gespielter Panik, manche stellen sich sogar tot. „Nicht nur die Tiere, die Sie essen, sterben, sondern auch die Tiere im Regenwald und auch der Regenwald selbst stirbt“, setzt Milena ihre Rede fort. „Ich erzähle Ihnen nun, was der Regenwald damit zu tun hat: Die Menschen essen immer mehr Fleisch, so werden immer mehr Tiere gezüchtet. Sie müssen auf engsten Raum leben und sie werden überfüttert, damit sie viel und schnell zunehmen. Und dieses Futter wird in Brasilien angebaut und weil sie immer mehr Fleisch essen, wird immer mehr Futter und auch Platz gebraucht. Deswegen werden im Regenwald viele Bäume weggebrannt, um dort Sojabohnen oder Ähnliches anzubauen”, erzählt sie weiter.

 

Die Menschen auf dem Mark schauen ein wenig geschockt. Milena und die Tiere bemerken, dass eine große Kamera auf sie gerichtet ist. Auf einmal hört man einen lauten Knall. Es sind die selbst gemachten Bäume, die gefällt werden. Papageienmädchen Naira flattert wild umher. Sie will damit zeigen, dass sie ihr Nest sucht, das aber auf einem jetzt gefällten Baum ist. Auch Groucho und Armadilla tun so, als wenn sie ihr Zuhause suchen. Milena beginnt wieder zu sprechen: „Und damit diese armen Tiere nicht ihr Zuhause verlieren, möchte ich Ihnen nun ein paar Vorschläge machen, was auch Sie tun können: Sie können fleischlose Alternativen suchen und damit genauso leckere Gerichte kochen. Oder Sie können zuhause Gemüse oder andere Sachen anpflanzen, damit diese nicht eingeflogen werden müssen. Abgesehen davon, dass es viel besser schmeckt und viel gesünder ist‚ wissen Sie, dass keine Tiere dafür sterben mussten.” Auf einmal gucken die Menschen begeistert.

Man hört im Publikum Getuschel: „Das Mädchen hat recht!”, „Wow, wahre Worte!“ Natürlich kommen auch negative Kommentare: „Was will so ein kleines Mädchen uns schon sagen!”, „Was für ein Unsinn!” Aber die Freunde hören nur auf die guten Sachen und genießen den Applaus. Als die Menschen den Markt verlassen, bemerken sie die Schilder mit Bildern vom brennenden Regenwald oder von Tieren in zu kleinen Käfigen. Man merkt, dass die Menschen auf dem Markt sehr nachdenklich oder traurig sind. Sie bleiben vor den Bildern stehen und gucken sehr geknickt.

Als die Tiere dann wieder bei Milenas Zuhause sind, reden sie alle ganz begeistert durcheinander, bis Milena ganz laut und begeistert schreit: „Wir sind im Fernsehen!“ Alle sind still, aber auf einmal jubeln alle vor Freude. Dann fragt Armadilla: „Was ist Fernsehen?“ Milena lacht und sagt: „Das ist etwas, wo die Menschen Berichte über die Welt sehen oder Sendungen zur Unterhaltung gucken.“ Da ist die Freude noch größer. An dem Abend sind alle sehr müde und gehen alle früh schlafen. Am nächsten Tag weckt Milena die Tiere freudig auf: „Wir sind auch in der Zeitung! Und bevor ihr fragt: Das ist ein Stück Papier, dass jeden Tag ausgeliefert wird und darin stehen allerlei Neuigkeiten!“ „Das ist toll“, sagt Groucho. „Ach, und ich gehe heute Mittag zum Hafen, um meinem Vater Hallo zu sagen und ich wollte fragen, ob ihr mitkommen wollt”, sagt Milena. „Vielleicht finden wir eine Möglichkeit, dass ihr wieder nach Hause kommt. Wenn ihr das wollt…”, fügt sie an. Die Tiere nicken ein bisschen gedrückt. Am Nachmittag gehen sie alle zum Hafen, versteckt natürlich. Milena geht zu ihrem Vater und spricht ein wenig mit ihm und findet heraus, dass ein Frachter dahinfährt, wo die Tiere herkommen, um neue Ladung zu holen. Sie hat unter dem Vorwand eines Schulprojektes gefragt. Sie geht traurig zurück und sagt: „Der nächste Frachter fährt in ein paar Minuten ab, also müssen wir uns beeilen!” Sie rennen zu dem Frachter und suchen sich ein Versteck auf dem Schiff. Dann muss Milena sich schweren Herzens verabschieden: „Ich werde euch alle sehr vermissen. Und falls ihr mal wieder jemandem zum Regenwald retten braucht, ich bin da.“ Aber jetzt muss Milena sich beeilen und vom Schiff runtergehen. Am Ende winkt das Mädchen ihnen noch zu und merkt, wie ihr die Tränen die Wange runterkullern.

 

Nach ein paar Wochen zeigen sich Veränderungen:

  1. Viele Märkte verkaufen vegetarische oder vegane Produkte.
  2. Neue Marken haben aufgemacht und Milena zum Werbegesicht gemacht.
  3. Bekannte Ketten haben neue vegane Produkte herausgebracht.
  4. Die Fleischesser-Quote sinkt weltweit und es werden weniger Tiere gezüchtet und geschlachtet.

Milena wird bekannt dafür, dass sie die Welt ein Stück besser gemacht hat. Aber trotzdem wird immer noch zu viel Fleisch gegessen…

Und wie willst du helfen?​